MGV Frohsinn Werthenbach 1974 bis 1993
Im April 1976 fand erstmals ein Gemeinschaftskonzert mit der Musikkapelle und dem Jugendorchester Werthenbach statt. Ein Jahr später gab der drei Jahre zuvor gegründete Frauenchor Johannland unter Leitung von Peter Finé sein Konzertdebüt bei dem Gemeinschaftskonzert in der Schützenhalle in Irmgarteichen.
Bei der jährlichen Familienfeier 1981 trat erstmals die Gesangsgruppe „Zwölf Bären“ unter Leitung von Peter Finé auf und bereicherte das abwechslungsreiche Programm. Diese Gruppe nahm im März 1981 an einem Konzert der Chöre von Peter Finé in Unglinghausen mit dem dortigen Gemischten Chor und dem Frauenchor Johannland teil.
Das Jahr 1983 stand ganz im Zeichen des 90-jährigen Jubiläums. Ein Kirchenkonzert gemeinsam mit dem Frauenchor Johannland im März war der Auftakt.

Die aktiven Sänger vor dem Ehrenmal, 1983
Am „Tag der Deutschen Einheit“ (17.6.) fand nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal ein Gedenkgottesdienst in der Kapelle statt, an den sich der Festkommers mit Ansprachen und Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder anschloss. Am Samstag fand das Freundschaftssingen der Nachbarvereine und befreundeter Chöre statt. Da an diesem Abend fünf Meisterchöre zu hören waren, wurde schon von einem kleinen Wettstreit gesprochen. Die Zuhörer waren von den Gesangsdarbietungen so begeistert, dass die Chöre nicht ohne eine Zugabe die Bühne im Festzelt verlassen konnten. Der Höhepunkt des Festes war ein Pokalwertungssingen am Sonntag mit 15 Vereinen in fünf Klassen.
Höhepunkte im Vereinsleben der nächsten Jahre waren Mehrtagesfahrten nach Bremen (1985), in den Bayerischen Wald (1986) und in die Schweiz (1987). Die große Anzahl junger Sänger ermöglichte es dem MGV, bei dem Fußballturnier der Vereine des Oberen Johannlandes einige Jahre mit einer eigenen Mannschaft anzutreten. Die Jugend organisierte auch eigene Ausflüge zum Eishockeyspiel in Düsseldorf und zum ZDF-Fernsehgarten nach Mainz und nach Frankfurt/Main mit Besichtigung des Flughafens oder den Besuch des Spiels der Fußball-Europameisterschaft England gegen Russland am 18. Juni 1988 in Frankfurt.
Im Jahr 1986 beschaffte der Vorstand für alle Vereinsmitglieder Anstecknadeln, die von nun an das Anzugsrevers der Sänger bei allen öffentlichen Auftritten zierte. Die intensive Mitgliederwerbung und die vielfältigen Aktivitäten bescherten dem Chor mit 41 Sängern, davon zehn im Alter von unter 25 Jahren, die höchste Zahl an Aktiven in seiner Geschichte.
Im März 1988 war der Verein zu einer großen Investition gezwungen. Da das schon mehr als 35 Jahre alte Klavier nicht mehr richtig gestimmt werden konnte, wurde ein elektronisches Instrument angeschafft, welches bedeutend preisgünstiger als ein herkömmliches Klavier war und auch eher für die starken Temperaturschwankungen im Probelokal geeignet schien. Dieses Klavier hat die Probenarbeit über mehr als zwei Jahrzehnte ohne Reparaturen begleitet.
Beim 15-jährigen Jubiläum des Frauenchors Johannland im Jahr 1989 wurde der Chor erstmals vor einem großen Publikum von Vizechorleiter Christoph Wertebach geleitet. Im Rahmen des Waldfestes 1989 wurde nach 22-jähriger Tätigkeit der Chorleiter Gerhard Groos verabschiedet, auf der Familienfeier im Januar 1990 wurde er zum Ehrenchorleiter ernannt.
Nach der Sommerpause 1990 begann Gottfried Herrmann seine Tätigkeit als Chorleiter und verlieh dem Verein viele neue Impulse und entwickelte die musikalischen Fähigkeiten der Sänger mit intensiver Stimmbildung weiter. Beim Wettstreit in Berghausen im September 1990 konnte der Verein in der 3. Klasse gute Platzierungen erreichen. Auf dem wenige Wochen zuvor eingeweihten Dorfplatz wurden die heimgekehrten Sänger von der Musikkapelle und den Bewohnern des Dorfes mit dem Ortsvorsteher an der Spitze begeistert empfangen.
Dank intensiver Probenarbeit konnten die Frohsinn-Sänger auch im Ausland überzeugen. Bei einem internationalen Chorwettbewerb im Jahr 1991 in Werkendam (Niederlande) wurde der Verein bester Chor des gesamten Wettbewerbes. Die anschließenden Feierlichkeiten wurden von einigen Sängern durch eine Abkühlung „in voller Montur“ im Schwimmbad des Hotels unterbrochen. Über diesen bislang einmaligen Erfolg wurde von der heimischen Presse und den lokalen Radiosendern ausführlich berichtet.
Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum des MGV begannen am 16.1.1993 mit der erneuten Segnung der Fahne von 1894, die von Herrn Josef Christ aus Brachbach sehr aufwändig restauriert worden war.

Alte Fahne des Gesangvereins, 1894
Das Festkonzert mit der Musikkapelle Werthenbach wäre um ein Haar ausgefallen, da 2/3 der Sänger in der Woche vor dem Auftritt von der Grippe heimgesucht wurden. Dank der Unterstützung der Sangesfreunde aus Herzhausen wurde dieser Auftritt doch ein Erfolg. Die höchste staatliche Auszeichnung für Laienchöre, die Zelter-Plakette, wurde dem Verein von Staatssekretär Bötsch in Kamen verliehen.

Zeitungsausschnitt zum Festkommers, 1993
Das fünftägige Jubiläumsfest begann am Donnerstag mit einer Disco im gut besuchten Festzelt. Am Freitag und Samstag standen Freundschaftssingen mit insgesamt fast 50 Vereinen und anschließendem Tanz auf dem Programm. Am Sonntag trafen sich bei „Jugend singt und musiziert“ die unterschiedlichsten Gruppen aus dem Johannland im voll besetzten Festzelt und begeisterten die Zuhörer. Den Schlussakkord am Montag bildeten ein Feuerwerk und ein stimmungsvoller Dorfgemeinschaftsabend mit Tanz.

Festbuch zum 100-jährigen Jubiläum des Gesangvereins, 1993